Wegen des morgigen Generalstreiks in Frankreich muss die Veranstaltung mit Georges Bensoussan zu unserem großen Bedauern kurzfristig abgesagt werden.
Mittwoch, 4. Dezember, 19 Uhr
Hörsaal 11 (Hörsaalgebäude, Universität Leipzig)
Vortrag und Diskussion mit Georges Bensoussan (Paris)
Die arabischen Länder erlebten im 20. Jahrhundert den Exodus ihrer jüdischen Bevölkerungen. Georges Bensoussan erklärt mit seinem vielbeachteten Buch „Die Juden der arabischen Welt“ (Hentrich & Hentrich Verlag) die Hintergründe dieser oftmals geleugneten Verfolgung und Vertreibung, die den Mythos eines einst glücklichen jüdisch-arabischen Zusammenlebens erschüttert. Über die Geschichte der Emanzipation und der Unterdrückung hinaus geht es ihm darum, wie sich das Verhältnis der muslimischen Welt zur abendländischen Moderne von den mittelalterlichen Wurzeln bis zur Dekolonisation langfristig entwickelt.
„Bensoussan, dessen Familie aus Marokko stammt, ist in seinen Schlüssen mehr als deutlich, aber dennoch kein Scharfmacher, sondern vielmehr um Differenziertheit bemüht, ja um Aufklärung. Die Tradition des Antisemitismus in arabischen und islamischen Gesellschaften zu akzeptieren und nicht zu verleugnen, ist für ihn der erste Schritt, umsichtig auf die Herausforderungen der Gegenwart reagieren zu können.“ Deutschlandfunk Kultur
Entgegen der ursprünglichen Ankündigung wird der Vortrag ins Deutsche übersetzt. In der Diskussion wird konsekutiv gedolmetscht.