Vortrag und Diskussion mit Oliver Vrankovic (Amidar, Israel)
im Rahmen der Jüdischen Woche Leipzig
Montag, 24. Juni 2019 von 19:00 bis 22:00
Universität Leipzig, Hörsaal 6
In Israel treffen auf engstem Raum westliche und orientalische Denk- und Verhaltensweisen, unterschiedliche Religionen, Anschauungen und Kulturen aufeinander. Die Identitätsfrage beschäftigt das Land mehr als jede andere Frage und ist in jeden Konflikt verwoben. Die multikulturelle und multiethnische Vielfalt macht es unmöglich d e n Israeli zu bestimmen. Bestehende Gräben zwischen Säkularen, National-Religiösen, Ultraorthodoxen und Arabern werden ständig vertieft und zugeschüttet. Gleichzeitig verlaufende Desintegrations- und Integrationsprozesse zeichnen das Land.
Israel ist das Gegenteil einer homogenen Gesellschaft, wie sie vor allem von Gegnern, aber auch von unreflektierten Sympathisanten angesehen wird.
Der Vortrag verbindet die Erfahrungen des Referenten, die er an Orten gesammelt hat, an denen kein Israel-Korrespondent zu finden ist, mit der Geschichte des Einwandererstaates
Zu den Erfahrungen gehören das Leben in der jüdisch-arabischen Stadt Yafo, in einem Brennpunktviertel im Süden von Tel Aviv, in einem Moshav im Galiläa und als Familie in einem sozial schwachen Viertel in Ramat Gan, die Arbeit in einem Krankenhaus und einem Pflegeheim und die Recherche zu verschiedenen Themen, die mit Identität, Integration und Kultur zu tun haben. Thema des Vortrags sind Integrations- und Desintegrationsprozesse in Israel.
Oliver Vrankovic arbeitet in einem israelischen Elternheim der Organisation für Einwanderer mitteleuropäischer Herkunft und schrieb u.a. Beiträge für die Jüdische Allgemeine und die Wochenzeitung Jungle World.