Unerklärte Kriege gegen Israel: Die DDR und die westdeutsche radikale Linke.

Lesung und Gespräch mit Prof. Dr. Jeffrey Herf (Maryland, USA)

15. Januar 2020
Vortragssaal der Bibliotheca Albertina
Einlass: 18.30 Uhr | Beginn: 19.00 Uhr

Der US-amerikanische Historiker Jeffrey Herf untersucht in seiner Studie „Unerklärte Kriege gegen Israel“ das weite Spektrum der Feindseligkeiten seitens der DDR und der westdeutschen radikalen Linken gegenüber dem jüdischen Staat: von Propaganda über Waffenlieferungen an arabische Staaten, die sich mit Israel im Kriegszustand befanden, bis hin zum demonstrativen Schulterschluss mit terroristischen Organisationen. Der untersuchte Zeitraum reicht vom Jahr 1967 bis 1989 und umfasst den Sechstage-Krieg (1967), den Jom-Kippur-Krieg und den Libanon-Krieg (1982) sowie die terroristischen Anschläge der PLO und anderer Organisationen.

Herf leistet in seiner überfälligen Studie zweierlei: Er liefert neue Erkenntnisse über das Ausmaß der Kooperation der westdeutschen radikalen Linken mit terroristischen Organisationen, vor allem aber kann er überzeugend belegen, dass die DDR, und andere Ostblockstaaten, einen weit größeren Einfluss auf den Nahostkonflikt genommen hat, als bislang angenommen.

Prof. Dr. Jeffrey Herf ist Historiker an der University of Maryland/Maryland. Er arbeitet u.a. zu den Themen deutsche Erinnerungskultur und Antisemitismus.

Die Lesung findet in deutscher Sprache statt. Die anschließende Diskussion wird aus dem Englischen übersetzt.