Dem Antisemitismus keine Bühne!

Drei Tage vor dem 80. Jahrestag der Novemberpogrome eröffnet das Leipziger Tanz- und Theaterfestival „euro scene“ im Schauspiel Leipzig mit einem Beitrag der belgischen Ballettgruppe „Les ballets C de la B“. Deren Choreograph Alain Platel propagierte den kulturellen Boykott Israels bereits, bevor die Kampagne Boycott, Divestment and Sanctions (BDS) im Jahre 2005 gegründet wurde.
Die Direktorin des Festivals, Ann-Elisabeth Wolff, will in dem antiisraelischen Engagement des Ensembles lediglich eine kontroverse demokratische Meinungsäußerung erkennen. Die Grundlage der antisemitischen Bewegung BDS ist allerdings die Diskriminierung von Israelis im Kulturleben und die Delegitimierung des jüdischen Staates. Deren Aktivisten betreiben weltweit die Ausladung israelischer Kulturschaffender und setzen diejenigen unter Druck, die in Israel arbeiten und auftreten oder sich von israelischen Stellen fördern lassen, was das Klima im Kulturbetrieb zusehends vergiftet. Um Ärger mit den militanten Aktivisten von BDS zu vermeiden, verzichten einige Kulturinstitutionen lieber auf Förderung und Einladungen aus Israel. Nach dem Versuch der Ruhrtriennale, Propagandisten dieser offenen Diskriminierung in den demokratischen Diskurs zu integrieren, wird diesen nun in Leipzig erneut eine Bühne gegeben.
Die DIG Leipzig verurteilt die Akzeptanz der Festivalleitung auf Schärfste. Denn die Stadt unterhält einen vielseitigen und intensiven Austausch mit ihren israelischen Partnern, nicht zuletzt in ihrer Partnerstadt Herzliya. Der verheerende Eindruck, dass Israelis und Juden in der Leipziger Kulturszene nicht willkommen sind, muss verhindert werden. Die Propagandisten von BDS dürfen in Leipzig keine Bühne bekommen. Erst recht nicht, wenn diese Bühne wie das Schauspiel aus öffentlichen Mitteln gefördert wird. Die Leipziger Stadtpolitik muss jetzt handeln und rote Linien ziehen.